Consulenwort 2001

Consulenwort 2001

ANLEITUNG ZUR RITTERSCHAFT

In Fortsetzung des Consulenwortes „Die Trauben künden vom Weinstock“ stellen die Consules als erste Diener des Ritterlichen Werkes auch dieser Edition einen Prolog voran.
Wenn ein Weinfreund zum Ritterlichen Candidaten wird, so hat er gewiss Interesse, betreffend Wein und Ritterschaft, bekundet. Es ist anzunehmen, dass ihm vorzügliche Weindegustation und profundes Weinwissen allein nicht mehr ausreichen und er solchermaßen ein Bedürfnis entwickelt, in diesem Lebenssegment noch mehr zu wissen, zu fühlen und zu leben. Hat er dann die Hürde der Akkreditierung zum Hospes der Ritterlichen Tafelrunde genommen, steht er erst am Beginn seines Ritterlichen Lebens. Der edle Wein verlangt nach Freiheit, und so wird auch der Werdegang, das heißt die Nähe oder Ferne zur Ordensmitte, von jedem einzelnen Eidgenossen selbst bestimmt. Das Ziel jedes Eidgenossen sollte dennoch der Rittergrad sein – was für alle Eidgenossinnen der Weindame entspricht. Der Atlas stellt auch einen großen Fundus dar, aus dem jeder Eidgenosse zu den verschiedensten sakralen und profanen Anlässen, u. a. auch, um eine Rede zu halten, schöpfen kann und soll.
Die Ritterschafts-Insignie ist aber kein Schmuckstück, sondern äußeres Zeichen eines inneren Auftrages: sich menschlich zu vervollkommnen, eine Ritterliche Geisteshaltung zu pflegen und konkret danach zu handeln. Dies wünschen wir von ganzem Herzen jedem Einzelnen, denn so werden mehr persönlicher Lebenssinn und auch Lebensfreude auf höherem Seinsniveau möglich. Der edle Wein selbst, der schönste Illuminant im Europäischen Kulturkreis, möge allen Eidgenossen die Kraft geben, für Freundschaft, Frieden und für das gute christliche Prinzip in dieser Welt zu wirken. Somit wird das Wahre, Gute und Schöne gefördert. Gerade der freiwillige und ehrenamtliche Dienst für die Mitmenschen entspricht der Ritterlichen Geisteshaltung – eben der Ritterlichkeit – am meisten, weil das Schöpfungsprinzip stets ein „Mehr-Geben als -Nehmen“ verlangt.

Die Ritterschaft ist für jeden Einzelnen elitäre Herausforderung und Wagnis; sie verlangt Leistung und Orientierung!
Nehmt dieses Wagnis mit Demut und Begeisterung an –
es lohnt sich!

Die Ritterschaft selbst möge stets ihren friedvollen Kreuzzug zur höheren Ehre Gottes, des edlen Weines und der Menschen fortsetzen!

„IN HONOREM DEI et IN HONOREM VINI“

Die Vorsitzenden des Ritterlichen Senates:

Consul Alfred R. Tombor-Tintera

Consul Alexander Unger                           Consul Ladislaus Knoll