Orden kommt von Ordnung

Orden kommt von Ordnung
Orden gilt als die Bezeichnung von bestimmten, hier christlichen, Gemeinschaften, deren Mitglieder sich behufs gemeinsamer Bestrebungen die Befolgung gewisser Regeln (= Ordensregeln) selbst zur Pflicht machen. Der Weinritterorden ist in der Proklamation philosophisch hinreichend definiert und besitzt mit der Instruktion eine Anleitung für eine gute und gewissenhafte Wahrnehmung der Aufgaben und Pflichten jedes einzelnen Ritterlichen Eidgenossen. Für die Verwirklichung der edlen Ordensziele im persönlichen und beruflichen Bereich sind folgende Ritterlichen Tugenden maßgebend.
  • Vertrauen: bedeutet fest werden; kommt von treu, „deru“, das soviel wie Teer bedeutet, was wiederum auf Eiche, Baum – Stamm hinweist: also zum Stamm, folglich zum Ritterlichen Werk gehörend.
  • Würde:Die Ritterliche Arbeit zielt u. a. auf die Pflege ideeller Werte ab und soll auch dem Menschen in seiner Ganzheit dienen. Das heißt, die Menschenwürde umschließt nicht nur die Menschenrechte, sondern auch die Menschenpflichten.Bei der Arbeit gilt es, täglich immer wieder Weichenstellungen, Entscheidungen zu treffen. Und dabei ist stets die Menschenwürde in den Vordergrund zu stellen. Die Menschenwürde ist ein Achtung gebietender Wert, der einem Menschen innewohnt – man sieht, die Würde repräsentiert einen Wert, den man nicht kaufen kann.
  • Gewissenhaftigkeit: kommt von Gewissen und bedeutet Mitwissen, bewusst sein, innere Bewusstheit. Für jedes sittliche Verhalten gegenüber Mensch und Gott einen Zeugen haben, seinen „Mitwisser“. Von Gewissen leitet sich die Eigenschaft gewissenhaft ab, was soviel bedeutet wie genau, sorgfältig vorgehend, besonders bei der Ritterlichen Arbeit.
  • Lauterkeit: bedeutet soviel wie gereinigt, gespült; also rein, hell, klar und frei von fremdartigen Bemischungen, z. B. in der Metallurgie. Daher wollen wir die Ritterliche Arbeit auch unverfälscht, anständig und ehrlich durchführen.
  • Demut: muss ein Wesensmerkmal eines Ritterlichen Menschen sein, also der Mut zum Dienen für die Mitmenschen bzw. für Ideale und Werte. Die Demut bietet die richtige Antwort auf die falsche, vordergründige und selbstsüchtige Lebenshaltung des Hochmutes. Denn Hochmut glaubt, dass ihr euch selbst genügt. Nichts macht so hochmütig und trennt einen so sehr von den anderen wie die Meinung, man sei sich selbst genug.
Darum hat es Gott so eingerichtet, dass wir einander bedürfen. Das heißt, der Mensch lebt als ein soziales Wesen, das zur Lebenserfüllung der Gemeinschaft bedarf. Meinst Du aber in hochmütiger Weise, niemanden zu brauchen, so bist du törichter und kraftloser als alle. Ein(e) solche(r) beraubt sich selbst jeglicher Hilfe und wird niemals Zurechtweisung noch Verzeihung erfahren. Die Ritterlichen Amtsträger und aktive Eidgenossen haben durch ihr gelebtes Beispiel, stets Erleuchter und Erheller zu sein, gleichsam als Positionslichter des Ritterlichen Werkes zu dienen und so Orientierung zu geben, damit sich die übrigen zurecht finden. Auch der edle Wein, der Mittelpunkt unseres Ordens, kann hier helfend oder unterstützend eingesetzt werden: Wenn wir mental illuminiert sind, können wir für andere leuchten. Die Struktur des Weinritterordens entspricht deshalb dem Schöpfungsprinzip in hinreichender Weise, weil sie eine konkrete Hierarchie beinhaltet; in der Natur existiert jedenfalls ein Stufenbau – und somit ist die Hierarchie gottgewollt. Die Weinritterordenstruktur ist durch ein Zusammenwirken dreier Prinzipien bestimmt:
  • die Consules repräsentieren den Prinzipat,
  • die Senatoren entsprechen der Aristokratie
  • und die Versammlung der Eidgenossen = Nobilität vertritt die Demokratie.
Das Zusammenspiel des Einzelnen mit der Ordensstruktur soll ein optimales Ergebnis erreichen, zu dem folgender Lehrsatz gilt:

„Haltet Euch an die Ordnung – dann wird die Ordnung Euch halten!“