Traktat ,,Weinritterorden als Akademie”

Traktat ,,Weinritterorden als Akademie”

Traktat ,,Weinritterorden als Akademie”

Das St. Johannesfest im Dom zu Eisenstadt gibt Gelegenheit sich dem Woher bzw. Wohin zu beschäftigen. Unser Ritterorden, der ältestes des Erzhauses Österreich, wurde erstmals um 1333 von Herzog Otto dem Fröhlichen gegründet und, nachdem er abgekommen war, durch Kaiser Friedrich III. 1468 erneuert. Damals war sein Küchenmeister (heutzutage als Wirtschaftsminister übersetzbar) der durch die Nähe zu Wiener Neustadt, die damalige kaiserliche Residenz, zum Stadt- und Pfarrherrn von Eisenstadt und vor allem zum 1. Hochmeister des St. Georgs-Ritterorden berufen. Amtseingesetzt wurde er von Papst und Kaiser in Rom. Fürst Johann Siebenhirter führte 40 Jahre den Orden und in seiner Eisenstädter Zeit errichtete er die Stadtpfarrkirche und Ritterkirche mit seinen eigenen Mitteln. Daher kündet noch heute sein Wappenstein in der Turmvorhalle des Domes von seiner Bauherrschaft. Nachdem auch die II. Ordensperiode im 16. Jahrhundert geendet hatte, wurde die III. Ordensperiode 1984 hier in Eisenstadt als Ordo Equestris Vini Europae begründet, die durch den Chef des Erzhauses Österreich als solcher legitimiert wurde und zwar von Erzherzog Otto 2005 und Erzherzog Karl 2009. Daher begehen wir 2024 unser 40 Jahr-Jubiläum in der III. Ordensperiode. Soweit zu unseren Wurzeln des woher wir kommen.
Nun zum Hier-Sein. Das Wesen und Essenz unseres Auftrages ist in unserer Formel, siehe dort, festgeschrieben. Aber besonders eine Aufgabe soll hier unterstrichen werden, nämlich, das jeder wahre Ritterorden im Kern eine philosophische Akademie sein soll, die seinen Adepten die Chance gibt zum Wahren, Guten und Schönen zu gelangen. Damit wird auch ein größtmöglicher Lebenssinn eröffnet. Auf diesem anspruchsvollen, elitären, ritterlichen Weg helfen uns auch die paneuropäischen Tugenden von Freiheit+Freundschaft+Friede+Freude aber auch den Schwellensatz zum Weinritterorden gilt es am Beginn des Weges zu erfüllen: ,,Erst wenn Du den Neid besiegst und den Hochmut verachtest, wirst Du zum wahren Ritterlichen Menschen!‘‘ Hier hilft uns auch ein Satz von Leonardo: ,,Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung!‘‘ Im Leben gibt es nur 2 Möglichkeit, entweder bequem und fad oder schön und anstrengend. Ein Ritter hat sich jedenfalls zum 2. Weg entschlossen. Wozu auch der Lehrsatz gehört vom Wissen-Schweigen-Wollen-Wagen. Im Wagnis liegt die eigentliche Berufung des Ritters, wo auch die Barmherzigkeit Gottes erkennbar wird, da es im Endeffekt nicht nur um unser Erreichtes im Leben geht sondern um das, worum wir uns bemühen. Der heilige Augustinus hat uns dazu folgende Botschaft als Hilfestellung gegeben.

,,Wir sind in einer kosmischen Ordnung aufgehoben, die uns mit der Ewigkeit verbindet. Um das in seiner tiefen Wahrheit zu erkennen, müssen wir Gott begegnen und ihn begreifen. Dafür muss unsere Seele gesund sein, was sie nur wird, wenn wir glauben, lieben und hoffen, und wenn unser Geist rein ist. Nichts behindert uns so sehr an unserer Vollendung durch Erkenntnis wie als ein den Materiellen ergebenes Leben. Da wir nicht als gute Menschen zur Welt gekommen sind, müssen wir unser Ego als Teil des Niedrigen zugunsten unseres Selbst als Teil des Ewigen überwinden. Doch wir können uns nicht selbst befreien. Wir müssen auf Gottes Gnade hoffen, und ob sie uns je zuteilwird, ist fraglich. Der Weg lohnt sich in jedem Fall. Wenn uns der Tod nicht als Sieger antrifft, soll er uns wenigstens als Kämpfer, Ritter vorfinden.‘‘

Augustinus

Aber nicht nur in der Theorie, also in unser Geisteshaltung sehen wir unseren Auftrag, sondern auch in der konkreten Umsetzung und daher zwei Friedens-Projekte im Jubiläumsjahr:
Eröffnung des Ritterlichen Friedensdenkmales in Bad Radkersburg und der Europäische Friedensfestzug anlässlich des Internationalen Stiftungsfestes. Schlussendlich sei auch jenen gedankt, die aktive Beiträge zur Erreichung der Ritterordensziele gesetzt haben und in Zukunft noch setzen werden. Sie haben damit nicht nur Erfüllung, sondern praktische Friedensarbeit geleistet gemäß der uns leitenden Prinzipien:

IN HONOREM DEI et IN HONOREM VINI
PAX et LAETITIA et SANITAS SEMPER NOBISCUM
RES SEVERA est VERUM GAUDIUM

Generalconsul Alfred R. Tombor Tintera


Tractate ,,Wine Knight Order as an Academy”

The Feast of St John in Eisenstadt Cathedral provides an opportunity to look at where we came from and where we are going. Our Knight Order, the oldest of the Austrian archducal house, was first founded around 1333 by Duke Otto the Merry and, after it had fallen away, was renewed by Emperor Frederick III in 1468. At that time, its master chef (which today can be translated as minister of economics) was appointed town and parish master of Eisenstadt and, above all, 1st Grand Master of the Order of St George due to its proximity to Wiener Neustadt, the imperial residence at the time. He was appointed by the Pope and Emperor in Rome. Prince Johann Siebenhirter led the order for 40 years and during his time in Eisenstadt he built the parish church and knights’ church with his own funds. This is why his coat of arms stone in the tower vestibule of the cathedral still bears witness to his patronage today. After the second period of the Order ended in the 16th century, the third period of the Order was founded here in Eisenstadt in 1984 as the Ordo Equestris Vini Europae, which was legitimised as such by the head of the Archduke of Austria, Archduke Otto in 2005 and Archduke Karl in 2009. This is why we are celebrating our 40th anniversary in the third period of the Order in 2024. So much for our roots and where we come from.
Now to being here. The nature and essence of our mission is laid down in our formula, see there. But one task in particular should be emphasised here, namely that every true Knight Order should essentially be a philosophical academy that gives its adepts the chance to attain the true, the good and the beautiful. This also opens up the greatest possible meaning in life. The pan-European virtues of freedom+friendship+peace+joy also help us on this demanding, elite, chivalrous path, but the threshold sentence to the Order of the Knights of Wine must also be fulfilled at the beginning of the path: “Only when you conquer envy and despise arrogance will you become a true knightly man! A sentence by Leonardo also helps us here: “Simplicity is the highest level of perfection! There are only two possibilities in life, either comfortable and dull or beautiful and exhausting. In any case, a knight has decided to take the 2nd path. This also includes the doctrine of knowing-silence-will-dare. The knight’s true calling lies in daring, where the mercy of God also becomes recognisable, as in the end it is not just about what we have achieved in life but about what we strive for. St Augustine gave us the following message to help us with this.

We are suspended in a cosmic order that connects us with eternity. In order to recognise this in its profound truth, we must encounter God and understand him. To do this, our soul must be healthy, which it will only be if we believe, love and hope, and if our spirit is pure. Nothing hinders our perfection through knowledge as much as a life devoted to material things. Since we were not born as good people, we have to overcome our ego as part of the lower in favour of our self as part of the eternal. But we cannot free ourselves. We have to hope for God’s grace, and whether it will ever come to us is questionable. The journey is worth it in any case. If death does not find us as victors, it should at least find us as fighters, knights.”

Augustinus

Opening of the Knightly Peace Monument in Bad Radkersburg and the European Peace Feast Parade on the occasion of the International Foundation Feast. Finally, we would also like to thank those who have made active contributions to achieving the objectives of the Knights’ Order and will continue to do so in the future. In doing so, they have not only fulfilled but also carried out practical peace work in accordance with the principles that guide us:

IN HONOREM DEI et IN HONOREM VINI
PAX et LAETITIA et SANITAS SEMPER NOBISCUM
RES SEVERA est VERUM GAUDIUM

Generalconsul Alfred R. Tombor Tintera