Das Buch mit dem Titel „Vom Leben zum Sein“ beinhaltet Texte und Abhandlungen, die in den einzelnen Themen und Kapiteln behandelt werden. Beim Lesen kann man schon feststellen: Wer klar denkt, der spricht und schreibt klar.

Durch die Verwendung reiner Begriffe kommt man dann zu klaren Erkenntnissen: Wodurch? Durch die Vernunft. Die Vernunft als höchste Form des menschlichen Denkens bringt die Begriffe zu einem einheitlichen Entwurf. Dazu genügt nicht allein das Wissen, dass die Menschen aus sich heraus Gutes tun. Viel wichtiger ist noch die sittliche Erziehung und später die Selbsterziehung, wie sie vom Europäischen Weinritterorden angeboten und gewährt wird.

Der Ritterliche und sittliche Wille erkennt das Ziel durch die Vernunft und das Gewissen, und diese finden dazu auch die Mittel zur Erlangung. So wird das Erlebnis für den Leser und die Leserin zur unmittelbaren Teilnahme am Geschehen der Ritterlichen Ordnung. So ein Ritterliches, elitäres Erlebnis ist einer der Bausteine auf dem Weg zum elitären, Ritterlichen Leben. Nur die Leistung, die der Eques de Vino durch seine vernunftbegabte Tätigkeit hervorbringt, macht ihn glückselig. Diese Glückseligkeit wünsche ich allen Lesern und Leserinnen.

Prof. Mag. Raimund Temel Senator und Senatspresbyter

Vor 25 Jahren haben sich lautere und engagierte Männer aus innerem Antrieb entschlossen, hier im pannonischen Raum eine Weinritterschaft zu begründen. Sie stellten den Wein als uraltes Kult- und Kulturgut unserer abendländischen Gemeinschaft in den Mittelpunkt unseres damals gegründeten Ordens.
Diese Pannonische Weinritterschaft wurde allerdings nach dem Willen ihrer Gründer weit mehr als eine Weinbruderschaft oder ein Geselligkeitsverein von Weinliebhabern, weil sie im Wein nicht nur ein edles Getränk, sondern darüber hinaus das Symbol einer – unserer – Wertehaltung sieht.
Dies zeigt sich auch in unserer Wappendevise „In Honorem Dei et In Honorem Vini!“
Ein bewusster, ein verstärkender Pleonasmus, uns Christen wurde im letzten Abendmahl mit dem Wein auch das Blut Christi geschenkt. Unsere Ordensgründer haben auch einen Patriotismus österreichischer Prägung vorgelebt, der sich von einem bloßen Nationalismus klar unterscheidet. Nämlich ein Vaterland – patria –, welches vielen ethnischen und sprachlichen Gruppen, beispielgebend für ein Vereintes Europa, ein friedliches Miteinander in dieser Region bietet und über Jahrhunderte geboten hat.
Die Pannonische Weinritterschaft hatte daher schon bei ihrer Gründung a priori den Keim des europäischen Geistes in sich, der später zur Europäischen Weinritterschaft führen sollte. Da Weinreichtum nur im Frieden gut gedeihen kann, sind wir auch Friedensritter und haben dies mit der Stiftung des „Gallus Pacis“ auch nach außen dokumentiert.
Das Selbstverständnis eines Europas, wie wir es sehen, beruht auf dem Wirken des Heiligen Benedikt. Daher sind auch die Regula Benedikti gemeinsam mit unserem Ritter-Atlas die wichtigen Fundamente unserer Ritterschaft. Heute wird sehr viel von Krisen gesprochen, einer Krise der Familie, von einer Bildungskrise und einer der Wirtschaft. Dies ist falsch, nicht die Soziale Marktwirtschaft ist zum Beispiel in der Krise, sondern wir haben eine Krise der Moral und große Defizite an ethischen Werten. Denn Egoismus, Maßlosigkeit, Gier, Neid und Rücksichtslosigkeit sind bedauerlicherweise gesellschaftsfähig geworden.
Über tradierte Werte macht sich eine auf diesem Gebiet gleichgeschaltete Medienlandschaft permanent lustig! Für uns besitzen jedoch Glaube, Liebe und Hoffnung eine zentrale Bedeutung.
Ein militanter Atheismus versucht derzeit mit Werbebotschaften, den Menschen nicht nur den Glauben an Gott, sondern damit auch ihr Gewissen auszureden, und dies unter dem Deckmantel einer aufklärenden Selbstbefreiung. Im sogenannten „political-correctness“-Verständnis der meisten Politiker spielt heute das Christentum bereits zusehends die Rolle eines Störenfriedes.
Um es allen recht zu machen, hat nämlich alles gleich zu sein; alles gleich schön, alles gleich gut, alles gleich wahr und alles daher auch gleich falsch!
In London und anderen Städten – bei uns Gott sei Dank bisher noch nicht – findet man zum Beispiel auf bezahlten Plakaten Werbesprüche wie: „Es gibt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, keinen Gott!“ Die Verkünder solcher Botschaften – so ganz endgültig sicher sind sie sich allerdings dabei selbst nicht – werben um Gleichgesinnte, um nicht allein zu sein.
Papst Benedikt XVI. hat einmal sehr prägnant verkündet: „Wer glaubt, ist nie allein!“ In ihrer grenzenlosen Verblendung und Überheblichkeit bekräftigen diese Atheisten eigentlich dieses Papstwort. Denn der wirkliche Inhalt ihrer Botschaft lautet doch: „Wer nicht glaubt, scheint doch allein zu sein, und dies auch gar nicht gerne!“
Jede wertefreie Gesellschaft wird früher oder später zu einer wertlosen! Denn am Ende regiert der Egoismus und nicht die befreiende Selbstbestimmung! In einer seelenlosen Gesellschaft, die den Menschen Scheinfreiheiten vorgaukelt, verkümmert auch der Respekt vor dem Individuum, vor dem Leben, dem geborenen und dem ungeborenen. Im Land der legalisierten Euthanasie, in den Niederlanden, hat sich dafür bereits ein regelrechter Markt entwickelt. Sterben nach Designer-Katalog. Besonders beliebt ist, das weiß man bereits aus Erfahrung, ein Sterbetermin in der Mitte der Woche, um das kostbare Wochenende der Hinterbliebenen nicht zu belasten. Wer sich als ein Geschöpf Gottes sieht, dem ist eine besondere Würde als Mensch gegeben, gemeinsam mit einem persönlichen Gewissen.
„Wissen ist gut, Gewissen ist besser“: So steht es daher auch klar und richtig an der Wand der alten „Adler Apotheke“ in der ehrwürdigen Kaiserstadt Aachen. Wir suchen daher als Ordo Equestris Vini Europae stets die Nähe der christlichen Altäre, denn unser Fundament besteht aus den christlichen Werten.
Wir wollen und können allerdings kein kirchlicher Orden sein. Jedoch erwarten wir, dass sich die Ritterlichen Eidgenossen zu den christlichen Werten bekennen. Eines gilt es aber auch, einmal klar auszusprechen: Vielen unserer Eidgenossinnen und Eidgenossen hat unser Ordo Eqestris Vini Europae unter der Führung von Alfred Tombor-Tintera auch geholfen, die Nähe zum Altar und zur Kirche zu festigen und manchmal auch wiederzufinden. Damit wird von ihm auch eine stete und stille christliche Mission ausgeübt, die in unseren Kirchengemeinschaften noch nicht alle als solche zu erkennen vermögen.
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ so spricht der Herr. Wir wollen daher auch in der Zukunft als Ritterliche Arbeiter im Weinberg des Herrn nach besten Kräften versuchen, für den Weinstock ein gutes Terroir zu bereiten, damit die Reben gut gedeihen! Der Abtprimas der Benediktiner-Ordens Notger Wolf stellt weiter fest: „Wir besitzen also ein Fundament. Wir können wissen, wer wir sind. Wir haben deshalb keinen Grund zu Pessimismus. Pessimismus ist oft ein Zeichen von Selbstbetrug. Solange wir uns der europäischen Werte bewusst sind, brauchen wir uns nicht zu scheuen, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Nur Realisten können auf Dauer optimistisch sein. Realismus aber schließt Visionen nicht aus. Im Gegenteil. Ich halte nicht viel von Träumen; Visionen hingegen sind meiner Ansicht nach unentbehrlich, wenn man vor großen Herausforderungen steht. Visionen beflügeln, sie lassen auch große Ziele erreichbar erscheinen, Ziele, denen man entgegenfiebern kann.“ Unser Ordo Equestris Vini Europae ist aus einer solchen Vision entstanden und mit Gottes Segen und der unermüdlichen Arbeit aller Ritterlichen Eidgenossinnen und Eidgenossen als starke und auch international verankerte Wertegemeinschaft Realität geworden.
Daher dürfen wir uns freuen, diesen 25. Geburtstag unserer Europäischen Weinritterschaft – gemeinsam mit unserem Gründungsconsul Alfred Tombor-Tintera – feiern zu können, der – welche Fügung – gleichzeitig seinen 60. Geburtstag begeht. Es ist auch eine Gnade, dass die treuen Weggefährten unseres Ordens, Consul Ladislaus Knoll und Consul Alexander Unger, mit uns feiern. Ihnen und Alfred Tombor-Tintera gilt unser Dank für ihre großen Leistungen.
Ich darf diese Gelegenheit aber auch dazu nutzen, allen Dreien für ihre echte Freundschaft mir gegenüber sehr herzlich zu danken.
Alfred Rákóczi de Tombor-Tintera brachte mit seiner Person nicht nur das Fundament seiner angesehenen, alteingesessenen Großfamilie in unsere Ritterschaft ein, sondern auch das europäische Werte-Denken der Paneuropabewegung. Wir beginnen keine Tradition, wir setzen sie fort, legitimiert durch das Erzhaus Österreich. Daher soll der Beginn der 3. Ordenperiode, so wie dies alter Brauch ist, auch in unserer Rittergalerie dokumentiert werden.

Daher darf ich unserem Consul Primus Senatus zwei im traditionellen Meisterstil gestaltete Gemälde überbringen, verbunden mit der Bitte, sie entgegenzunehmen und diese Bilder künftig unserer Ritter-Galerie im Rahmen unseres Ritterschaftsmuseums anzuvertrauen:

als ein Dokument seines Wirkens und als Wegweiser in eine erfolgreiche Zukunft!

Dabei kann uns einer der schönsten Verse des großen Angelus Silesius Wegweiser sein:

„Zwei Augen hat die Seel’, das eine schauet in die Zeit, das andre richtet sich, hin in die Ewigkeit!“

Da jeder letzte Wunsch ein egoistischer ist, wünsche ich unserem Ordo Equestris Vini Europae, unserem jubilierenden Consul Primus Senatus und uns allen im Sinne von Angelus Silesius, dass uns noch viele gemeinsame Jahre geschenkt sein mögen und wir mit beiden Augen unserer Seel’ stets einen klaren Blick haben mögen! Unserem Ordo Equestris Vini Europae, unserem Consul Primus Senatus daher ein kräftiges

Vivat, Crescat, Floreat! In Honorem Dei et In Honorem Vini!

Consul II. Senatus Hofrat Prof. Helmut Skala

Ich habe die Freude, in dieser Kirche „Unserer Lieben Frau von Monte“ die Mitglieder des Ordo Equestris Vini Europae zu begrüßen, welche aus der Stadt Wien bis in die Diözese gekommen sind, um Kaiser Karl von Österreich zu ehren und zugleich einige Madeirenser in diesen Ritterorden aufzunehmen.
Mit Ihnen ist auch eine Philharmonica gekommen, um diese liturgische Eucharistiefeier festlicher zu gestalten. Allen sage ich ein herzliches Willkommen hier in Madeira!
Die Ritterorden in Europa sind verbunden mit den Institutionen der Kirche, welche sie immer begleitet und die dafür geworben haben, ihr in der Evangelisierung und den Werken der Wohltätigkeit zu dienen. Der Wein mit dem Getreide und dem Öl sind Teil der täglichen Ernährung des Gottesvolkes, wie uns schon die Heilige Schrift im Alten sowie im Neuen Testament aufzeigt.
Der Wein hat eine Besonderheit, das Herz des Menschen zu erfreuen. Wie uns der Psalmist (Ps. 104,15) schreibt, aber auch das Buch der Weisheit (Sir. 31, 27) uns sagt:

„Wie ein Lebenswasser ist der Wein für den Menschen, wenn er ihn mäßig trinkt.“

Die pastoralen Briefe (1 Tim 3, 3 und Titus 2, 3) empfehlen den Gebrauch mit Mäßigkeit, und Jesus Christus hat auch getrunken bis zur Gefahr der falschen Verurteilung. (Mt 11, 19). Jesus hat die Frucht des Weinstockes zum Messianischen Festmahl und dem Eucharistischen Mahl genommen, das am Gründonnerstag Sein Erlöserblut geworden ist.
Der Wein ist im Alten Testament für den Kult gebraucht worden, bei den Opfern und vor allem bei den Festen der Vermählung. Maria, die Mutter Jesu, hat ihren Sohn in Kanaan zu Galiläa aufmerksam gemacht, dass das Brautpaar keinen Wein mehr hat.
Unter dem profanen Gesichtspunkt bedeutet der Wein das, was das Leben an Angenehmem in sich birgt, die Freundschaft (Sir. 9, 10), die menschliche Liebe (Hohes Lied der Liebe 1, 4; 4, 10), die Freude und die Glückseligkeit des Schülers der Weisheit.
Die Propheten drückten in ihren Orakeln das verheißene Glück von Gott mit dem Vergleich der Fülle der Güter aus, die sich in den Früchten der Erde – besonders aber im Wein – erfahren (Am 9, 14; Os 2, 24; Is. 25, 6 etc.).
Im Evangelium ist der Neue Wein das Zeichen des Neuen Bundes, den Jesus am Gründonnerstag verwirklicht hat und der in der Kirche auf dem Altar bei jeder Heiligen Messe gegenwärtig wird.
Bevor der Christ den Neuen Wein im Reich Gottes des Ewigen Vaters trinken kann, muss er sich in seinem Leben vom Wein, welcher in der Eucharistie das Blut von Jesus Christus geworden ist, ernähren.
Der Ritterorden möchte den Seligen Karl von Österreich ehren, indem die Ritterlichen Eidgenossen in ihm einen eucharistisch geprägten Mann treffen. Als er bei der Schiffslandung im Hafen von Funchal arm und demütig ausstieg, bat er den Diözesanbischof nur um Eines – um die Erlaubnis in seiner Kapelle das Allerheiligste Sakrament aufbewahren zu dürfen.
Die biblischen Lesungen dieses Sonntags bieten uns die Lehre, welche auf diese Weise zusammengefasst werden kann: Den Wert der Überlieferung, wie wir uns aus dem Buch Deuteronomium erinnern, hoch zu halten, uns aber vor dem Traditionalismus zu hüten, damit der Geist nicht ausgelöscht wird: die Festigkeit im Glauben zu suchen, im Plane Gottes, der uns rettet, wie uns der Heilige Jakobus schreibt.

Möge Maria, die Mutter Jesu, uns helfen, dass wir uns zu ihren Jüngern wandeln lassen und Jesus Christus gehorsam sind, gleichwie es in Kanaan zu Galiläa geschehen ist, als Sie Jesus bat, das Wasser in Wein zu wandeln, welches die Vorauskündigung der Eucharistie am Gründonnerstag war. Sie wird weiterhin auch heute sagen:

„Tut alles, was mein Sohn euch sagt!“

Funchal, am 3. September 2006
† Teodoro de Faria Bischof von Funchal

 

Magni Consules! Magnus Senatus! Venerabiles equites!

Ich darf für die große Ehrung auf meine Art danken, indem ich ganz persönlich das große Beginnen der Österreichischen und Burgenländisch-Pannonischen Weinritterschaft reflektierte. So hat jede Zeit ihre großen Ideen. Wenn die Zeit für eine Idee reif ist, kann sie von niemandem mehr aufgehalten werden. Natürlich müssen sich Menschen finden, die diese Ideen definieren und organisieren. Die Lateiner sagen: „Consules videant …“, die Consules mögen sehen. Herr Kommerzialrat Knoll und Herr Ing. Tombor haben gesehen und diese Weinritterschaft als große Kulturgemeinschaft definiert und organisiert. Der Wein ist ein edles Produkt, an dessen Werden unsere gute Mutter Erde und die Gewalten des Himmels mitwirken. Der Wein wurde nach den Worten der Heiligen Schrift geschaffen, damit „er das Herz des Menschen erfreue.“

Bei unseren heidnischen Vorfahren, die noch nicht lesen und schreiben konnten, galt der Wein als Symbol der Treue. Verträge, die mit Wein besiegelt worden waren, durften nicht gebrochen werden. Der Wein ist Ausdruck der Gesprächs- und Esskultur. Hier steht er im Gegensatz zum hastigen, modernen Alltag, der die „fast food“ entstehen ließ. In diesem Milieu bleibt keine Zeit für Dialog mit dem Nachbar, aber man nimmt sich Zeit, um stundenlang Diskussion im Radio oder Fernsehen anzuhören, in denen über die Menschen und nicht selten über die Menschen hinweg gesprochen wird. Oft fühlen sich solche Diskutanten als Apostel der Toleranz, lassen aber nur gelten, was sie als Toleranz definieren, um schließlich die Zuhörer deutlich fühlen zu lassen, dass jedermann rückständig ist, der nicht ihren Ideen folgt.

So wird die vorgegebene Toleranz zur Intoleranz. Deswegen freuen sich die Menschen über die Idee und das Wirken solcher Gemeinschaften wie dieser verwurzelten Weinritterschaft, die die besten Lebensformen pflegt. Nicht zufällig wirken so viele Soldaten in der Weinritterschaft. Nach dem Mittelalter sind aus den Rittern Soldaten geworden. Heute werden aus den Soldaten wieder Ritter, wenn wir sehen, wie sie eingesetzt werden. Die Ritter hatten unter anderem die Aufgabe, Witwen und Waisen zu schützen. Und was anderes tun denn heute die Soldaten auf Zypern, auf dem Golan, in Kambodscha, Afghanistan, Mozambique, Liberia und in Ex-Jugoslawien? Viele tausende Burgenländer gehören zu den Friedensnobelpreisträgern der UNO. Das Burgenland besitzt eine besondere Beziehung zum Bundesheer.

Der erste Einsatz des Bundesheeres der 1. Republik war die Landnahme des Burgenlandes im November 1921. Und der erste Einsatz des Bundesheeres der 2. Republik wurde wieder anlässlich der ungarischen Volkserhebung im Oktober-November 1956 zum Schutz der burgenländischen Grenze durchgeführt. Nach dem Ende des Eisernen Vorhanges sichern nun die Soldaten seit 1990 Leben und Eigentum der burgenländischen Bevölkerung und bewahren Österreich vor unkontrollierter Zuwanderung. Durch die Aufnahme der Soldaten ist die Weinritterschaft nicht nur eine kulturelle, sondern auch eine menschliche Gemeinschaft geworden, die versteht, dass Kultur und Freiheit gesichert werden müssen. Und weil sie die nationale Würde vertritt, versteht sie auch die nationale Würde anderer zu achten.

Sie folgt damit dem großartigen Gedanken des Schweizer Dichters Gottfried Keller (1819 – 1890), der die Maxime formulierte: „Ehre jedem Vaterland, aber Liebe zu dem eigenen.“ Diese Weinritterschaft wurzelt im Burgenland, aber ihr Astwerk hat ganz Europa erfasst. Vor diesem geistigen Hintergrund werden Sie verstehen, wie stolz ich bin, von Ihnen anerkannt zu werden, wie stolz ich bin, dass ich 20 Jahre meines Lebens im Burgen- land und dem Burgenland als Soldat dienen durfte. Sie gehören der Fédération Internationale des Confréries Bachiques in Paris an. Ein französisches Sprichwort sagt: „Le vin est, tiré, il faut le boire.“ Frei übersetzt:

Der Wein ist eingeschenkt, nun muss man ihn trinken !

Ich erhebe das Glas zum Wohle der magnorum consulum, des magni senatus und der venerabilium equitum mit ihrem Motto

IN HONOREM DEI et IN HONOREM VINI!

Ordenskreuzträger

General Siegbert Kreuter Generaltruppeninspektor-Stv.